Richie Naawu hat geschrieben:Sorry. Ist ja alles schön, was ihr diskutiert, hat aber alles nix mit dem aktuellen Regelwerk zu tun. Die meisten hier haben halt einfach keine Ahnung, z.B. was das Einschalten des VAR betrifft. Der VAR schaltet sich nur ein, wenn es sich um eine grobe Fehlentscheidung handelt. Ist es eine Entscheidung vom Schiedsrichter, die vertretbar und sich im Ermessensspielraum des Schiris befindet, schreitet der VAR nicht ein. Ist der VAR gamz anderer Meinung, wird der Schiri gebeten, sich die Szene nochmal am Monitor anzuschauen. Da die Entscheidung, die Körperhaltung als natürlich anzusehen, in den Ermessensspielraum des Schiris fällt, ist hier alles normal gelaufen. Im Fall des Handspiels gegen Dänemark hat der Schiri das Handspiel dagegen gar nicht gesehen und wurde deswegen zum Monitor gebeten. Der war dann der Meinung, dass es eine unnatürliche Handhaltung war. Hatte er anders entschieden, wäre das auch O.k. gewesen.
Apropos unnatürliche Handhaltung. Für mich sind die hinter dem Rücken gehaltenen Hände, nur um ein Handspiel zu vermelden, noch viel unnatürlicher. Wir blauschwarz richtig bemerkt hat, war die Handhaltung des Spaniers zumindest nicht unnatürlich zumal der Arm schlaff nach unten hing.
hallogenscher hat geschrieben: Wenn du mich meinst von wegen „keine Ahnung“… Das was du zum VAR schreibst, weiß ich auch.
Warum ist es dann für Dich "komplett unverständlich". dass der VAR sich nicht eingeschaltet hat? Der eigentliche "Vorwurf" ("keine Ahnung") geht aber eher an den Beitrag über Dir. Da wird behauptet, dass der VAR die Szene nicht geprüft hätte, was jeglicher Grundlage entbehrt. Der VAR muss sich nicht melden, um zu sagen, dass der Schiri korrekt bzw. zumindest nicht ganz falsch gelegen hat.
hallogenscher hat geschrieben: Deine weiteren Ausführungen sind zwar sehr bestimmt, aber nicht unbedingt in Gänze korrekt. Daher kann ich deine Argumentation nicht teilen.
Was genau ist nicht in Gänze korrekt?
hallogenscher hat geschrieben:Und selbst wenn du Recht hättest; solche Szenen sind doch Argumente die Regeln anzupassen.
Darum ging es mir aber nicht. Es wurde der Schiedsrichter massiv kritisiert und eine "Verschwörung" zugunsten der Spanier gemutmaßt. Der Schiedsrichter muss aber nach dem aktuellen Regelwerk pfeifen. Ob das sinnvoll ist oder nicht, kann dann an anderer Stelle diskutiert werden und hat mit der Entscheidung des Schiedsrichters in dem Spiel erst einmal nichts zu tun.
hallogenscher hat geschrieben:Für mich muss das eigentlich keinen Elfer geben. Mit dem aktuellen Regelwerk aber eben doch.
Nein, eben nicht. Wenn der Schiedsrichter die Armhaltung als "natürliche Armbewegung" wahrgenommen und beurteilt hat, ist die Entscheidung korrekt und muss und wird somit auch nicht vom VAR überstimmt werden.
https://de.wikipedia.org/wiki/Video-Assistent[i]...In diesen Fällen wird nur unter zwei Bedingungen eingegriffen, bei einer „klaren und offensichtlichen Fehlentscheidung“ des Schiedsrichters und bei „schwerwiegenden übersehenen Vorfällen“.[2] Dazu ist der Schiedsrichter per Funk mit dem Video-Assistenten verbunden. Der Schiedsrichter KANN sich zudem bestimmte Szenen selbst an einem Monitor am Spielfeldrand ansehen, was er durch das Handzeichen eines Rechtecks anzeigt.[3]
Da der Schiri die Szene selbst gesehen und beurteilt hat, war für ihn eine Überprüfung am Monitor nicht notwendig. Dies hätte höchstens eine psychologische Komponente für die Fans gehabt, dass er sich die Szene "wenigstens" nochmal angesehen hat. Für Taylor war das aber nicht notwendig, weil er die Szene schon live gut wahrgenommen und entsprechend beurteilt hat. Und für den VAR war es keine „klare und offensichtlichen Fehlentscheidung“, weswegen dieser sich auch nicht melden musste bzw. auch nicht sollte. Ergo: Alles korrekt gelaufen nach dem aktuellen Regelwerk, dass eben momentan noch einen Ermessensspielraum für den Schiedsrichter vorsieht.
Übrigens kann man kann FÜR DIE ZUKUNFT für eine vermeintlich bessere Lösung alles diskutieren: Den VAR ganz abzuschaffen oder umgekehrt den Schiri gar nichts mehr entscheiden zu lassen (nur noch VAR nach Videoanalyse). Für den aktuellen Fall aber wie gesagt vollkommen irrelevant.
Dass in der einen Szene so und in einer anderen die gleiche Szene anders entschieden wird, liegt nun mal an dem Faktor Mensch (hier: Schiri), dem das Regelwerk im Falle des Handspiels (im Gegensatz zum Abseits - mit evtl. der Ausnahme, ob aktiv oder passiv) noch eine eigene Ermessensentscheidung zubilligt. Anders geht es nur mit einer Regel "Handspiel ist immer Elfmeter" (egal ob natürlich/unnatürlich, mit/ohne Absicht - ähnlich wie vor dem Erzielen eines Tors), was aber auch nicht auf allzu viel Gegenliebe treffen wird.
Man darf jetzt nicht alles so schlecht reden, wie es war.... (Fredi Bobic)