Fußball Waldhof setzt in Kassel auf neuformierte Defensive
Die Abwehr als Basis
29. Juli 2017Autor: Thorsten Hof (th)
Mannheim.Tests sind das eine, der Saisonauftakt eine völlig andere Sache. "Wir konnten uns Stück für Stück steigern", blickt Gerd Dais zwar zufrieden auf die Begegnungen in der Vorbereitung, am Samstagnachmittag (14 Uhr) beim KSV Hessen Kassel wird das aber alles Makulatur sein. Auch der Trainer des Mannheimer Fußball-Regionalligisten dürfte deshalb gespannt sein, ob sein Team auch im Wettkampf-Modus so funktioniert, wie er sich das vorstellt.
Verlassen konnten sich die Waldhöfer in der Testspielphase immerhin auf ihre Abwehr. In den acht Vorbereitungsspielen gab es keine Niederlage, bei einem Torverhältnis von 47:1 kassierten die Blau-Schwarzen lediglich beim 1:1 gegen den Zweitligisten Eintracht Braunschweig ein Gegentor. "Wir haben generell wenig zugelassen. Defensiv sind wir sehr stabil", zieht Kapitän Hassan Amin zufrieden Bilanz und ist zuversichtlich, obwohl er im Vergleich zum Vorjahr der einzige verbliebene Spieler in der Vierer-Kette des SVW ist. Trotz der Abgänge von Michael Fink, Marcel Seegert und Marco Müller scheint die Hintermannschaft aber absolut konkurrenzfähig.
Feste Größe Kevin Conrad
Das liegt nicht zuletzt an Neuzugang Kevin Conrad, der die feste Größe in der Innenverteidigung ist. "Kevin gibt viele Anweisungen, ist lautstark, holt sich die Jungs immer wieder ran", berichtet Amin von seinem Nebenmann, der in Chemnitz als Kapitän des FC jede Menge Erfahrung sammeln konnte. Trainer Dais setzt ebenfalls große Hoffnungen in den "nur" 1,81 Meter großen Abwehrspezialisten, dem im Stellungsspiel aber niemand so schnell etwas vormacht. "Er ist in der Lage, die Mannschaft zu führen", sagt Dais über den 26-jährigen Künzelsauer, der bei der TSG 1899 Hoffenheim groß wurde, bevor er nach Chemnitz wechselte. Und halten Conrad, Amin, Mirko Schuster und Marco Meyerhöfer hinten dicht, ist die Basis für einen gelungenen Saisonauftakt gelegt.
KSV startet mit Hypothek
Mit Blick auf den Gegner sollte allerdings auch die Kreativ-Abteilung auf der Höhe sein, denn der SVW wird im Kasseler Aue-Stadion wie im Vorjahr auf eine Mannschaft treffen, die die Räume eng macht und keinen Ball verloren gibt. "Die Fans werden heute ein wildes und körperlich hervorragend eingestelltes Team sehen", kündigt KSV-Trainer Tobias Cramer einen ähnlich leidenschaftlichen Auftritt seiner Mannschaft wie beim jüngsten Aufeinandertreffen im Februar an, als die Nordhessen absolut verdient mit 1:0 gewannen.
Zudem wird Kassel gleich im ersten Spiel alles in die Waagschale werfen, da der KSV nach der Insolvenz im Juni - wie die Offenbacher Kickers im Vorjahr - schon zum Start mit neun Minuspunkten belastet ist und vom ersten Spieltag an gegen den Abstieg kämpft. "Ich bin mir sicher, dass wir 54 Punkte holen müssen, um in der Klasse zu bleiben", rechnete Cramer der "Hessisch Niedersächsischen Allgemeinen" vor, unter dem Strich würden dann 45 Zähler stehen. Um dieses Ziel zu erreichen, hat Kassels Coach fast den identischen Kader wie 2016/2017 zur Verfügung, Auflösungserscheinungen gab es keine.
© Mannheimer Morgen, Samstag, 29.07.2017
Quelle: Mannheimer Morgen
