Presse, 31.08.2017

SV Waldhof
Fußball Bei der 1:2-Auftaktniederlage in Kassel bringt sich der SV Waldhof mit groben Fehlern selbst um die erhoffte Ausbeute
Zum Start gleich ein Dämpfer
31. Juli 2017Autor: Thorsten Hof (th)
Kassel/Mannheim.Die Beine und den Kopf wieder frei bekommen, vielleicht noch kurz beim Physio vorbeischauen - normalerweise gestaltet sich das Auslaufen nach einem Samstagsspiel auch beim SV Waldhof relativ unspektakulär. Angesichts der 1:2 (1:1)-Auftaktniederlage in Kassel dürfte es beim Fußball-Regionalligisten gestern aber etwas mehr Redebedarf als sonst gegeben haben. Schließlich hatte sich nicht zuletzt Trainer Gerd Dais nach den Eindrücken in der Vorbereitung wesentlich mehr von seinem Team erwartet, als letztendlich im Aue-Stadion geboten wurde.
"Wenn man meint, die Aufgabe nur mit halbem Gas erledigen zu können, fährt man eben als zweiter Sieger nach Hause", sah der Coach der Mannheimer allerdings nicht nur fußballerische Mängel, sondern war auch mit dem Auftreten seiner Mannschaft nicht einverstanden. "Alle 13 eingesetzten Spieler können das besser. Das ist sicher nicht unser Anspruch. Aber vielleicht ist es besser, man macht diese Erfahrung gleich im ersten Spiel, damit alle wissen, worauf es in der Regionalliga ankommt", blickte der 53-Jährige gleich auf das Top-Spiel in einer Woche gegen die SV Elversberg.
Bis dahin muss sich der SVW in allen Mannschaftsteilen steigern, um seinen Ambitionen gerecht zu werden. Ärgerlich war vor allem, dass die Mannheimer nach der verdienten Führung durch Lukas Kiefer (26.) die biederen Kasselaner mit eigenen Fehlern in die Partie holten und dann sogar zum Sieger machten - beispielsweise durch den verunglückten Ausflug von Torwart Markus Scholz an die Strafraumgrenze nach der Freistoß-Flanke von Adrian Bravo Sanchez. "Wenn der Torwart rausgeht, muss er ihn haben. Er hatte ihn aber nicht ausreichend - und der Rest ist bekannt", stand der Keeper zu seinem Patzer, der Ingmar Merle das 1:1 (35.) ermöglichte.
"Dumm und unnötig"
"Der Ball kam zunächst sehr hoch und ich war der Meinung, dass ich ihn einfach hätte fangen können", begründete Scholz seinen Vorstoß. "Während des Laufens habe ich dann gemerkt, dass er langsamer wird, so dass ich nur noch mit der Faust hinkomme. Dass er dann auch noch einem Kasselaner vor die Füße fällt, war Pech", schilderte der Schlussmann die Szene, die ebenso vermeidbar war wie der Siegtreffer des KSV durch Sebastian Szimayer (55.) nach einer Ecke, als auf den ersten Blick keine klare Zuordnung erkennbar war. Eine Einschätzung, die der neue Abwehrchef Kevin Conrad so aber nicht stehenlassen wollte. "Sebastian war hier mein Gegenspieler. Das Problem war nur, dass er zunächst gar nicht an den Ball kam, sondern ich", erläuterte Conrad die Tatsache, dass ihm die Kugel auf den Rücken tropfte und der Ex-Waldhöfer danach goldrichtig stand. "An einem guten Tag kann man auch diese Situation klären", kommentierte Coach Dais grantig das zweite Tor der Marke "dumm und unnötig"(Kapitän Hassan Amin).
Neuzugang Conrad nahm aus dieser Pannenserie immerhin mit, wo der Hebel anzusetzen ist. "Gefährlich wurde es eigentlich nur nach Standards. Das müssen wir uns sicher ankreiden lassen", meinte der Künzelsauer. "Wir wissen jetzt, dass wir noch eine Schippe drauflegen müssen, bissiger in den Zweikämpfen und genauer im Spielaufbau werden müssen", forderte Conrad. "Wenn uns das gelingt, werden wir sicher noch eine gute Restrunde spielen", blickte der 26-Jährige mit einem Augenzwinkern auf noch 35 weitere Partien.
Lichtblick auf den Außenbahnen
Und schließlich gab es ja auch ein paar Lichtblicke, wie das teilweise direkte Spiel über den in der Sturmspitze immer anspielbaren Nicolas Hebisch oder die quirligen Aktionen auf den Außenbahnen über die Korte-Zwillinge. "In der zweiten Halbzeit haben wir dann aber im letzten Drittel nicht mehr genau genug gespielt, um noch klarere Torchancen zu generieren", räumte Angreifer Hebisch ein, der gegen Elversberg eventuell einen neuen Sturmpartner bekommen könnte.
"Uns tut es vielleicht ganz gut, dass wir jetzt die lange Trainingswoche haben. Eventuell kommt auch der eine oder andere Spieler zurück und wir haben wieder mehr Optionen", blickt Coach Dais vor allem auf die Alternativen im Angriff, wo sich Neuzugang Maurice Deville nach seiner Hand-Operation auf jeden Fall wieder anbieten möchte. Und auch der Blick auf den ebenfalls hoch gehandelten Gegner aus Elversberg dürfte den Dämpfer für den SVW etwas relativieren. Schließlich kamen die Saarländer gegen Aufsteiger Stadtallendorf im eigenen Stadion nicht über ein 0:0 hinaus.
© Mannheimer Morgen, Montag, 31.07.2017
Quelle: Mannheimer Morgen

Fußball Bei der 1:2-Auftaktniederlage in Kassel bringt sich der SV Waldhof mit groben Fehlern selbst um die erhoffte Ausbeute
Zum Start gleich ein Dämpfer
31. Juli 2017Autor: Thorsten Hof (th)
Kassel/Mannheim.Die Beine und den Kopf wieder frei bekommen, vielleicht noch kurz beim Physio vorbeischauen - normalerweise gestaltet sich das Auslaufen nach einem Samstagsspiel auch beim SV Waldhof relativ unspektakulär. Angesichts der 1:2 (1:1)-Auftaktniederlage in Kassel dürfte es beim Fußball-Regionalligisten gestern aber etwas mehr Redebedarf als sonst gegeben haben. Schließlich hatte sich nicht zuletzt Trainer Gerd Dais nach den Eindrücken in der Vorbereitung wesentlich mehr von seinem Team erwartet, als letztendlich im Aue-Stadion geboten wurde.
"Wenn man meint, die Aufgabe nur mit halbem Gas erledigen zu können, fährt man eben als zweiter Sieger nach Hause", sah der Coach der Mannheimer allerdings nicht nur fußballerische Mängel, sondern war auch mit dem Auftreten seiner Mannschaft nicht einverstanden. "Alle 13 eingesetzten Spieler können das besser. Das ist sicher nicht unser Anspruch. Aber vielleicht ist es besser, man macht diese Erfahrung gleich im ersten Spiel, damit alle wissen, worauf es in der Regionalliga ankommt", blickte der 53-Jährige gleich auf das Top-Spiel in einer Woche gegen die SV Elversberg.
Bis dahin muss sich der SVW in allen Mannschaftsteilen steigern, um seinen Ambitionen gerecht zu werden. Ärgerlich war vor allem, dass die Mannheimer nach der verdienten Führung durch Lukas Kiefer (26.) die biederen Kasselaner mit eigenen Fehlern in die Partie holten und dann sogar zum Sieger machten - beispielsweise durch den verunglückten Ausflug von Torwart Markus Scholz an die Strafraumgrenze nach der Freistoß-Flanke von Adrian Bravo Sanchez. "Wenn der Torwart rausgeht, muss er ihn haben. Er hatte ihn aber nicht ausreichend - und der Rest ist bekannt", stand der Keeper zu seinem Patzer, der Ingmar Merle das 1:1 (35.) ermöglichte.
"Dumm und unnötig"
"Der Ball kam zunächst sehr hoch und ich war der Meinung, dass ich ihn einfach hätte fangen können", begründete Scholz seinen Vorstoß. "Während des Laufens habe ich dann gemerkt, dass er langsamer wird, so dass ich nur noch mit der Faust hinkomme. Dass er dann auch noch einem Kasselaner vor die Füße fällt, war Pech", schilderte der Schlussmann die Szene, die ebenso vermeidbar war wie der Siegtreffer des KSV durch Sebastian Szimayer (55.) nach einer Ecke, als auf den ersten Blick keine klare Zuordnung erkennbar war. Eine Einschätzung, die der neue Abwehrchef Kevin Conrad so aber nicht stehenlassen wollte. "Sebastian war hier mein Gegenspieler. Das Problem war nur, dass er zunächst gar nicht an den Ball kam, sondern ich", erläuterte Conrad die Tatsache, dass ihm die Kugel auf den Rücken tropfte und der Ex-Waldhöfer danach goldrichtig stand. "An einem guten Tag kann man auch diese Situation klären", kommentierte Coach Dais grantig das zweite Tor der Marke "dumm und unnötig"(Kapitän Hassan Amin).
Neuzugang Conrad nahm aus dieser Pannenserie immerhin mit, wo der Hebel anzusetzen ist. "Gefährlich wurde es eigentlich nur nach Standards. Das müssen wir uns sicher ankreiden lassen", meinte der Künzelsauer. "Wir wissen jetzt, dass wir noch eine Schippe drauflegen müssen, bissiger in den Zweikämpfen und genauer im Spielaufbau werden müssen", forderte Conrad. "Wenn uns das gelingt, werden wir sicher noch eine gute Restrunde spielen", blickte der 26-Jährige mit einem Augenzwinkern auf noch 35 weitere Partien.
Lichtblick auf den Außenbahnen
Und schließlich gab es ja auch ein paar Lichtblicke, wie das teilweise direkte Spiel über den in der Sturmspitze immer anspielbaren Nicolas Hebisch oder die quirligen Aktionen auf den Außenbahnen über die Korte-Zwillinge. "In der zweiten Halbzeit haben wir dann aber im letzten Drittel nicht mehr genau genug gespielt, um noch klarere Torchancen zu generieren", räumte Angreifer Hebisch ein, der gegen Elversberg eventuell einen neuen Sturmpartner bekommen könnte.
"Uns tut es vielleicht ganz gut, dass wir jetzt die lange Trainingswoche haben. Eventuell kommt auch der eine oder andere Spieler zurück und wir haben wieder mehr Optionen", blickt Coach Dais vor allem auf die Alternativen im Angriff, wo sich Neuzugang Maurice Deville nach seiner Hand-Operation auf jeden Fall wieder anbieten möchte. Und auch der Blick auf den ebenfalls hoch gehandelten Gegner aus Elversberg dürfte den Dämpfer für den SVW etwas relativieren. Schließlich kamen die Saarländer gegen Aufsteiger Stadtallendorf im eigenen Stadion nicht über ein 0:0 hinaus.
© Mannheimer Morgen, Montag, 31.07.2017
Quelle: Mannheimer Morgen
