Alles spricht für Amin als Kapitän
24. Juli 2017Autor: Ronny Ding
Nöttingen/Mannheim.Beim Training unter der Woche trug der derzeit verletzte Angreifer Nicolas Hebisch als Zaungast die Kapitänsbinde schon einmal zur Probe und sorgte für gelöste Stimmung beim Rest der Gruppe. In der Liga aber wird sie sich künftig Hassan Amin überstreifen. Er wird somit Nachfolger von Michael Fink, der nur noch als Co-Trainer für den SVW tätig ist. "Wir werden dies offiziell vor dem ersten Spiel bekanntgeben", wollte Trainer Gerd Dais zwar noch nichts bestätigen, doch ein Dementi hört sich anders an. Amin, der in den Testspielen stets mit der Binde das Team auf den Rasen führte, gab in besagter Trainingseinheit auch schon die Kommandos.
"Räumt das Material zusammen und vergesst die Getränkeflaschen nicht, sonst gibt es eine Geldstrafe", sprach er Klartext. Die Rolle ist nicht neu für den 25-jährigen, denn der gebürtige Darmstädter wurde von seinem jetzigen Trainer Otto Pfitzer in seiner afghanischen Nationalmannschaft ebenfalls zum Spielführer ernannt. Auch beim letzten Test vor dem Saisonstart am kommenden Samstag beim KSV Hessen Kassel (14 Uhr) führte er seine Elf auf den Rasen des Nöttinger Panoramastadions. In den neuen Trikots, in dieser Saison in etwas hellerem blau mit abgesetzt dunkleren Ärmeln, gewann der SVW durch ein Elfmetertor von Gianluca Korte mit 1:0 (78.). Die neuen Shirts stoßen allerdings nicht bei allen Fans auf Begeisterung. "Das ist ja Hoffenheim-Blau", meinte einer. "So lange wir damit gewinnen . . .", relativierte ein anderer.
Nur das späte Gegentor im Braunschweig-Spiel war in der Vorbereitung ein Schönheitsfehler, denn ansonsten gab es sieben Zu-Null-Siege für die Blau-Schwarzen. "Wir hatten mit Braunschweig einen Zweitligisten, heute einen Oberligisten und zuvor mit Gartenstadt und Heddesheim zwei starke Verbandsligisten, die uns gefordert haben", verwies Dais auf die Qualität der Gegner. Folglich zeigte er sich auch nach dem Abpfiff des Nöttingen-Spiels mit der Abwehrleistung zufrieden. "Wir haben in der Defensive eigentlich ganz gut gestanden", sah er großzügig über den ein oder anderen Wackler vor der Pause hinweg. Schließlich gilt es für den Coach durch drei Verpflichtungen eine fast komplett neue Viererkette einzuspielen. Einzig Amin ist aus der Stammelf der Vorsaison noch dabei. Neben ihm sind Kevin Conrad, Mirko Schuster und Marco Meyerhöfer für den Start erste Wahl, zumal Kevin Nennhuber noch ein Spiel Sperre nach der Roten Karte im Relegationshinspiel gegen den SV Meppen abbrummen muss.
Mehr Sorgen bereitet dem Coach der Sturm. Während Jannik Sommer nach der Operation am Auge seit einer Woche wieder im Training steht, ist bei Benedikt Koep wegen seiner Hüftprobleme nach wie vor nicht absehbar, wann der Angreifer zurückkehren wird. Einer weitere Neuverpflichtung für den Fall einer längeren Ausfallzeit bei Koep erteilte Dais jedoch eine vorläufige Absage. "Laut Herrn Kompp ist das Budget erschöpft", muss er sich fügen.
Neuzugang Maurice Deville hingegen möchte, wenn die Operation am Handgelenk in dieser Woche erfolgen kann, unbedingt beim ersten Heimspiel am 7. August schon wieder dabei sein. Bei Hebisch indes wird sich schon in dieser Woche zeigen, ob der Berliner wieder beschwerdefrei trainieren kann.
© Mannheimer Morgen, Montag, 24.07.2017
Quelle: Mannheimer Morgen
