DFB-Generalsekretär verteidigt China-Pläne
07. Juli 2017
Frankfurt.Für den Deutschen Fußball-Bund ist der Plan, Chinas Olympia-Auswahl für eine Saison außer Konkurrenz in der Regionalliga Südwest mitspielen zu lassen, nach eigenen Angaben kein Geschäft. "Der DFB verdient nichts an Chinas U 20", erklärte DFB-Generalsekretär Friedrich Curtius dem "Kicker".
Dafür erhielten die 19 Regionalliga-Clubs einen Grundbetrag von jeweils 15 000 Euro und könnten zudem Zuschüsse für erhöhte Sicherheitskosten oder andere Aufwendungen beantragen. "Die Gespräche laufen, noch ist nichts unterschrieben", betonte Curtius. Das Geld komme vom chinesischen Verband.
Nach Bekanntwerden des geplanten Projekts reagierten nicht alle Regionalliga-Vereine begeistert. "Die Teilnahme ist freiwillig", sagte Curtius. "Das Projekt würde auch nicht platzen, wenn einzelne Vereine wie Waldhof Mannheim abspringen, denn fast alle Clubs erkennen das als eine Riesenchance." Es gehe bei dieser Idee "um organisierte Freundschaftsspiele, definitiv nicht um die Eingliederung einer externen Mannschaft".
Für das chinesische Team wären die Partien gegen die Regionalligisten Teil der Vorbereitung auf die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. Die Regionalligisten könnten sich "an den ohnehin freien Spieltagen präsentieren" und zusätzliches Geld verdienen, sagte Curtius.
Der SV Waldhof hat sich bei dem Thema bisher quergestellt. "Der Verband hat uns die Möglichkeit gegeben, uns zu entscheiden. Dann muss er auch damit rechnen, eine Ablehnung zu bekommen", sagte SVW-Geschäftsführer Markus Kompp. Hintergrund ist, dass die Mannheimer an der sportlichen Sinnhaftigkeit des Projekts zweifeln. Auch geht es um die Wahl des Spielortes und um die finanzielle Komponente. Doch die Regionalliga hob bereits den Daumen, bevor alles exakt geregelt war. "Da sind die Dinge einfach ins Rollen gekommen", fühlten sich der Verein und Kompp letztendlich überrollt - und sagten ab. dpa/red
© Mannheimer Morgen, Freitag, 07.07.2017
Regionalliga live auf Sport1
Der TV-Sender Sport1 setzt nach dem Verlust der Rechte für die 2. Fußball-Bundesliga vermehrt auf Regionalliga-Übertragungen. Am Montagabend werden demnächst regelmäßig Spiele der 4. Liga gezeigt. Dafür hat die Sport1 GmbH nach eigenen Angaben mit vier regionalen Fußballverbänden Verträge bis zur Saison 2020/21 abgeschlossen.
Zum Auftakt überträgt der Spartensender am 13. Juli die Partie des Zweitliga-Absteigers TSV 1860 München beim FC Memmingen in der Regionalliga Bayern
Quelle: Mannheimer Morgen
