SV Waldhof erfüllt seine Favoritenrolle
Von unserem Mitarbeiter
Ronny Ding
Mannheim. Zum zweiten Mal in Folge hat der SV Waldhof das Heiner-Graeff-Gedächtnisturnier gewonnen. Im neuen Modus - gespielt wurde das Blitzturnier statt an zwei Tagen nur noch am Samstag mit einer verkürzten Spieldauer von 45 Minuten - bezwang Waldhof im ersten Spiel den pfälzischen Oberligisten TuS Mechtersheim mit 3:0. Der VfR Mannheim dagegen verlor überraschend mit 0:1 gegen den VfL Kurpfalz Neckarau, so dass der einzige Landesligist im Feld gegen den Regionalligisten im Finale stand. Hier setzte sich der SVW mit 3:0 durch, im kleinen Finale behielt der VfR mit 1:0 die Oberhand über Mechtersheim.
"Wir sind unserer Favoritenrolle als höchstklassigste Mannschaft gerecht geworden", freute sich Waldhof-Coach Gerd Dais über den Siegerpokal und das Preisgeld von 500 Euro für die Jugendabteilung. Er verbrachte auf der Bank einen weitgehend geruhsamen Abend. Nur einmal wurde es im Endspiel hektisch als der neue Abwehrchef Kevin Conrad von seinem Gegenspieler an der Mittellinie umgegrätscht wurde. "Wenn Spieler in der Vorbereitung noch nicht die erforderliche Fitness haben, dann passiert es schon mal, dass man einen Schritt zu spät kommt", zeigte er sich aber hinterher versöhnlich.
Anbrennen ließ sein Team in beiden Partien nicht viel und sowohl die Offensive als auch die Defensive konnte überzeugen. Christopher Gäng hielt in beiden Spielen seinen Kasten sauber und vorne trafen im Halbfinale Dennis Rothenstein sowie die Neuzugänge Maurice Deville und Dorian Diring. Im Endspiel waren Simon Tüting und zweimal Rothenstein erfolgreich. Hätte es eine Auszeichnung für den besten Spieler des Turniers gegeben, so wäre die Wahl vermutlich auf Rothenstein gefallen. Der Ex-Neustrelitzer kam im Januar zu den Blau-Schwarzen, der Durchbruch gelang ihm in der Rückrunde allerdings noch nicht. "Ich freue mich für ihn, dass er heute mit seinen drei Toren ein persönliches Erfolgserlebnis feiern konnte", konnte Dais festhalten, dass die Ausfälle der angeschlagenen Stürmer Benedikt Koep und Nicolas Hebisch mit Rothenstein und Neuzugang Deville, der sein Debut gab, beim Graeff-Turnier problemlos kompensiert werden konnten.
Für Gastgeber VfR Mannheim lief es jedoch nicht so wie geplant. Die Neckarauer, die in der vergangenen Saison lange um den Landesliga-Erhalt zittern mussten, buchten dagegen dank eines Tores ihres Rückkehrers Egzon Abdullahu das Final-Ticket. "Wir sind hier schwer reingekommen. Ein individueller Fehler im Abwehrzentrum war ausschlaggebend für die Niederlage", musste VfR-Coach Hakan Atik zusehen, wie sein Team dem Rückstand vergeblich hinterherlief. Im kleinen Finale sicherte Marcel Gruber mit seinem Siegtor zumindest noch den dritten Platz. "Wir standen zweimal bei diesem Turnier im Finale und sind dann nicht aufgestiegen", hofft Geschäftsführer Sven Wolf, dass es in dieser Saison umgekehrt läuft. Viel Aufschluss gab das Turnier für Atik nur drei Tage nach dem Trainingsauftakt noch nicht, da am Samstag noch mehrere Spieler im Urlaub waren und sich der Kader erst im Laufe der Woche weiter auffüllt.
Am Dienstag testen sowohl Waldhof als auch der VfR fast zeitgleich: Um 18.30 spielt Eintracht Braunschweig im Carl-Benz-Stadion, um 19 Uhr gastiert Viktoria Herxheim im Rhein-Neckar-Stadion.
© Mannheimer Morgen, Montag, 10.07.2017
Quelle: Mannheimer Morgen