Hanno Balitsch
05. Juli 2017
ist beim SV Waldhof ein Kandidat auf den Sportdirektor-Posten
Fußball-Regionalligist SV Waldhof Mannheim will nach den Dissonanzen zwischen Geschäftsführer Markus Kompp und Trainer Gerd Dais jetzt doch "zeitnah" einen Sportdirektor installieren - und ein Name fällt rund um den Alsenweg sofort, wenn es um die Idealbesetzung der Stelle geht: Hanno Balitsch. Der Ex-Profi mit blau-schwarzem Gen, der seine Fußballer-Karriere in Mannheim begann und wieder beendete, passt exakt ins Anforderungsprofil. Bundesweit in der Szene gut vernetzt, meinungsstark und eloquent, dazu mit dem Potenzial, den Verein als prominentes Gesicht nach außen zu repräsentieren.
Zurzeit betreut der 36-jährige Auerbacher, der einst am AKG Bensheim sein Abitur baute, gemeinsam mit Cheftrainer Frank Kramer das deutsche U 19-Nationalteam bei der Europameisterschaft in Georgien. Balitsch signalisiert im Gespräch mit dieser Zeitung Interesse an dem Job in Mannheim. Aktuell sei allerdings niemand vom SVW auf ihn zugekommen, schränkt der Südhesse im Telefonat aus dem DFB-Quartier in der Nähe der georgischen Hauptstadt Tiflis ein: "Deshalb brauche ich mir bis hierhin auch keine Gedanken über ungelegte Eier zu machen."
Sein Fokus liege momentan ohnehin komplett auf seiner Arbeit mit dem DFB-Nachwuchs, außerdem arbeitet Balitsch weiterhin bei Champions-League-Spielen als Assistent von Kommentator Bela Rethy und Experte für die ZDF-Sportreportage.
Kompetenzen abstecken
Dass ihn die Aufgabe, bei seinem Jugendclub etwas zu bewegen, reizen würde, hat Balitsch allerdings in der Vergangenheit mehr als einmal durchblicken lassen. Die Gespräche mit Investor Beetz nach dem Ende seiner aktiven Karriere im Sommer 2016 verliefen letztlich im Sande, der Verein verzichtete am Ende auf einen sportlichen Leiter. Die Aufgabe übernahm in Personalunion Trainer Dais, aber auch der im Juli 2016 geholte neue Geschäftsführer Kompp wollte bei Transfers mitreden - was in den öffentlichen Streitigkeiten dieses Sommers mündete.
Dais warf Kompp vor, von ihm angelockten Neuzugängen kein Vertragsangebot zu unterbreiten, und handelte sich mit seiner Kritik einen saftigen Rüffel von Beetz ein. Eine Episode, die Balitsch natürlich mitbekommen hat. Man kann deshalb getrost davon ausgehen, dass der Auerbacher nur konkret über eine Rückkehr an den Alsenweg nachdenken wird, wenn die Kompetenzen zwischen dem Sportdirektor, Dais und Kompp genau abgesteckt sind. alex/Bilder: Binder/mm
© Bergsträßer Anzeiger, Mittwoch, 05.07.2017
Quelle: Mannheimer Morgen