von Moere74 » 19.11.2024, 13:09
MM+ vom 18.11.2024
Skandalspiel in Libyen: Mannheimer Trainer Gernot Rohr von Polizisten geschlagen
Erst flogen während des Spiels Steine, dann attackierte die Polizei im Mannschaftsbus mit Schlagstöcken Spieler und Betreuer. Gernot Rohr, aus Mannheim stammender Trainer des Benin, steht nach dem Spiel in Libyen unter Schock
Vor 15 Stunden
Von
Alexander Müller
Geschockt in Tripolis: Gernot Rohr wurde nach dem Spiel gegen Libyen von Polizisten attackiert.
Geschockt in Tripolis: Gernot Rohr wurde nach dem Spiel gegen Libyen von Polizisten attackiert. © dpa
Tripolis/Mannheim. Unbeschwert freuen konnte sich Gernot Rohr nicht über seine vierte Qualifikation für den Afrika-Cup, diesmal mit dem westafrikanischen Land Benin. Das 0:0 in Tripolis gegen Gastgeber Libyen am Montagabend fand unter skandalösen Begleitumständen statt. „Es flogen Steine und Flaschen, das war eine sehr feindselige Atmosphäre“, berichtete der Mannheimer Trainer dieser Redaktion noch aus der Kabine im Stadion des 11. Juni in Tripolis, wo seinem Team anderthalb Stunden lang die Abreise verwehrt worden war. „Das ist eine Schande für den Fußball“, meinte der 71-Jährige. Als die Mannschaft Benins schließlich den Bus zur Abfahrt erreichte, seien Polizisten in den Bus gekommen und hätten seine Spieler mit Schlagstöcken angegriffen. Es gebe mehrere Verletzte. Auch Rohr selbst, der vorne saß, sei geschlagen worden, bevor der Bus gegen 21.30 Uhr Ortszeit das Stadion verlassen konnte. "Das war alles sehr gefährlich und bedrohlich", erklärte der geschockte Rohr.
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Gernot Rohrs heikle Dienstreise: Mannheimer spielt mit Benin in Libyen
Veröffentlicht
15.11.2024
Von
Alexander Müller
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Am Ende reichte das Remis Benin knapp für die Teilnahme am Kontinentalturnier in Marokko, das zwischen dem 21. Dezember 2025 und dem 18. Januar 2026 ausgetragen wird. Weil im Parallelspiel Favorit Nigeria überraschend mit 1:2 gegen Ruanda verloren hatte, benötigte Benin im für seine Sicherheitsprobleme berüchtigten Libyen noch einen Punkt, um sich als Gruppenzweiter zu qualifizieren. „Wir haben uns auf dem Platz mit allem gewehrt. Es war eine tolle Leistung meiner Jungs. Ich bin sehr stolz“, sagte Rohr. Der Mannheimer, der an der französischen Atlantikküste lebt, hat mit Benin nach Gabun, Niger und Nigeria bereits das vierte Land als Nationaltrainer zum Afrika-Cup geführt.
Rohr hat das Team seit seinem Amtsantritt im März 2023 verjüngt und in Mittelstürmer Steve Mounie (FC Augsburg) auch einen Bundesliga-Profi in seinem Aufgebot. In der bereits gestarteten Qualifikation für die WM 2026 in den USA, Kanada und Mexiko liegt der frühere Verteidiger des FC Bayern mit Benin außerdem nach vier Spieltagen auf dem aussichtsreichen dritten Platz in Gruppe C, punktgleich mit Spitzenreiter Ruanda.