Waldhof-Forum | SV Waldhof Mannheim

Die größte Plattform von Fans für Fans des SV Waldhof Mannheim

Presse 15.10.2023

Hier finden Sie alle Presseartikel über und von unseren SV Waldhof Mannheim. Leserecht für alle.

Presse 15.10.2023

Beitragvon Pressesprecherin » 07.11.2023, 17:48

Liebesentzug für die Buwe
Nach dem 1:3 bei Arminia Bielefeld war die Stimmung aufgeladen. So langsam muss dringend gepunktet werden.

Es war mehr ein Schleichen als ein Gehen. Wie in Zeitlupe stiefelten die Spieler des SV Waldhof rüber vor den Gästeblock in der Schüco-Arena. Am liebsten hätten sie sich wohl irgendwo auf Höhe der Mittellinie eingebuddelt. Doch da mussten sie nach dieser neuerlichen Bauchlandung, diesem 1:3 (1:0) bei Arminia Bielefeld jetzt durch.

Drüben angekommen, wurde schnell klar, dass die Zeiten der Streicheleinheiten vorbei sind. Die Buwe wurden nach RNZ-Informationen verbal angegangen, nicht beschimpft, aber wachgerüttelt, begrüßt im Abstiegskampf der Dritten Liga. Hinterher gab’s noch eine klare Botschaft: "Wir wollen euch kämpfen sehen", hallte es unüberhörbar durch die Bielefelder "Alm".

Rüdiger Rehm, Waldhof-Trainer: "Die Arminia war in den Duellen um die zweiten Bälle einfach griffiger. Wenn wir den Ball mal hatten, haben wir zu lange gebraucht, um aus dem Raum wieder raus zu kommen. Auch die Sauberkeit im Pass-Spiel hat gefehlt.

Und die Spieler? Die nahmen es regungslos zur Kenntnis: Leere Blicke, gesenkte Köpfe, Hände in die Hüfte gepresst. Wie ein Häufchen Elend standen sie da. Rat- und orientierungslos. Denn auch sie wussten: Waldhof-Fans sind geduldig und leidensfähig, stehen in guten wie in schlechten Zeiten hinter der Mannschaft. Doch momentan kann sich nicht jeder mit dieser Mannschaft identifizieren.

Aber ist es wirklich der Kampf, der fehlt? Oder einfach auch ein Stück weit die Qualität? Beides spielt mit rein. Vor allem aber auch eine große Portion Unerfahrenheit. Natürlich standen mit Marcel Seegert, 29, Julian Riedel, 32 und Fridolin Wagner, 26, drei gestandene Drittliga-Fußballer in der Startelf. Aber gerade Seegert und Riedel sind momentan mehr mit sich selbst beschäftigt, müssen hart kämpfen, dass sie ihre eigene Leistung aufs Rasen-Rechteck bringen. Da können sie nicht auch noch die Jungen an die Hand nehmen.

Oder um es mit den Worten von Waldhof-Legende Gerd Dais, der sich kürzlich in der RNZ äußerte, zu sagen: "Es fehlt ein Mann, der im Mittelfeld auch mal auf den Ball tritt und sagt: ’So Jungs jetzt nehmen wir mal das Tempo raus und bringen Ruhe rein’." Einer, der organisiert, lenkt und denkt, zu dem die anderen aufschauen können.

So einen in der Winterpause zu finden, dürfte ein Ding der Unmöglichkeit sein. Dennoch muss es das Ziel sein, personell nachzulegen. Auf mehreren Positionen. Selbst, wenn das Geld knapp ist. Denn ein Abstieg wäre der GAU, würde den Verein, bei dem sich im Hintergrund derzeit vieles um ein neues Stadion dreht, komplett aus der Bahn werfen.

Abstiegskampf. Ein Wort, das man momentan noch von keinem Verantwortlichen hört. Noch wird es geschickt umschifft. Von Kapitän Seegert zum Beispiel: "Wir sind jetzt in einer nicht so angenehmen Situation und es geht nun darum, dass wir die Punkte einsammeln."

Er sagt aber auch: "Ich sehe uns nicht da, wo wir im Moment stehen. Natürlich lügt die Tabelle nicht, doch wir haben das Potenzial zu klettern."

Ärgerlich und unglücklich sei gewesen, dass man zuletzt hinten raus wie in Saarbrücken oder gegen Köln noch diese späten Gegentore bekommen hat. Widersprechen kann man da kaum, aber hat man sich diese Ausgleichstreffer nicht irgendwie auch selbst eingeschenkt, weil man nach Führungen meist das Fußballspielen einstellt?

Tim Sechelmann, Seegerts Defensiv-Kollege, scheint das ähnlich zu sehen: "Wir hören dann auf unser Ding durchzuziehen. Wenn du gerade in solchen Situationen weiter Druck machst, kannst du das 2:0 erzielen. Das ist uns heute leider wieder gar nicht gelungen."

Nächster Versuch: Kommenden Freitag, 19 Uhr, Flutlicht-Spiel im Carl-Benz-Stadion. Borussia Dortmund II reist an. Ein Gegner, der gut in die Saison gestartet ist. Gegen den es aber nur ein Ziel geben kann: drei Punkte.

Andernfalls könnten am späteren Freitagabend auch im CBS wieder die Schleich-Buwe unterwegs sein.



Arminia Bielefeld : SV Waldhof Mannheim 3:1Bielefeld: Kersken - Lannert, Schneider, Großer, Oppie - Wörl (74. Geerkens) - Schreck, Boujellab (73. Biankadi) - Putaro (85. Shipnoski), Klos (74. Wintzheimer), Sarenren Bazee (70. Yilidirm)

Waldhof: Bartels -Riedel, Seegert, Karbstein - Hawkins (66. Albenas), Wagner, Lockl (85. Okpala), Sechelmann, Arase (80. Taz) - Herrmann (80. Abifade), Gouras (66. Sohm)

Tore: 0:1 Arase (20.), 1:1 Boujellab (51.), 2:1 Oppie (58.), 3:1 Wintzheimer (76.)
Schiedsrichter: Florian Lechner (Hornsdorf)


Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung
Bild
Benutzeravatar
Pressesprecherin
Rasende Reporterin
 
Beiträge: 8298
Registriert: 04.01.2012, 01:30
Wohnort: Presseraum



ANZEIGE

Presse 15.10.2023

Beitragvon Pressesprecherin » 07.11.2023, 17:51

"BuweFabrik" des SV Waldhof Mannheim „auf einem sehr guten Weg

Die Talentschmiede des SV Waldhof blickte im vergangenen Jahr noch in den Abgrund. Nun feiern die Mannheimer ihre wieder eigenständige Jugendabteilung, die „BuweFabrik“. Wie der SVW die Profis von morgen ausbilden will

Am Alsenweg im Mannheimer Norden, wo das Herz des SV Waldhof immer noch schlägt, riecht es am Sonntag nach gegrillter Bratwurst. Und ein wenig nach Aufbruch, natürlich im übertragenen Sinn. 250 Fans und Mitglieder sind gekommen, als der SVW mit einem Vereinstag seine in Eigenregie neu aufgestellte Jugendabteilung offiziell einweiht, die seit dem Sommer unter dem Namen „BuweFabrik“ firmiert. Hier sollen künftig die Profis von morgen produziert werden.

Nach dem Ausstieg des langjährigen Kooperationspartners „Anpfiff ins Leben“ im vergangenen Jahr hatte die Talentschmiede der Blau-Schwarzen aufgrund existenzieller wirtschaftlicher Probleme in den Abgrund geblickt. Jetzt spüren sie am Alsenweg wieder den Boden unter den Füßen.

„Die Stimmung ist top, der Zusammenhalt ist gut und die Mannschaften funktionieren alle“, sagt Vizepräsident Horst Seyfferle, zuständig für die Belange des e.V. innerhalb des SV Waldhof. Gemeinsam mit dem neuen Jugendleiter Matthias Findeisen hat Seyfferle die traditionsreiche Jugendarbeit beim SVW, für die Namen wie Jürgen Kohler, Christian Wörns oder Hanno Balitsch stehen, vor dem Aus bewahrt. In unzähligen Stunden ehrenamtlicher Arbeit musste das Duo Sponsoren für die Jugend suchen sowie Spieler und Trainer für die U-Mannschaften finden. Und das alles unter immensem Zeitdruck.

Stolzer „Barackler des Jahres“ ausgezeichnet
Findeisen wird am Sonntag für sein Engagement vom Waldhof-Fanclub „Doppelpass“ als „Barackler des Jahres“ ausgezeichnet. Ein Preis, der seit 2019 besondere Verdienste um den Verein würdigt. Bisher ausgezeichnet wurden Aufstiegstrainer Bernhard Trares (2019), Sören Runke vom Fandachverband „Pro Waldhof“ (2020), Martin Willig vom Fanprojekt (2021) und Charly Holzmann (2022) für seine jahrzehntelange Arbeit im Jugendbereich. „Mir bedeutet der Preis etwas, weil damit verbunden ist, dass die Jugendarbeit wieder ins Blickfeld des Vereins und der Stadt gerückt worden ist. Es ist natürlich auch eine persönliche Anerkennung meiner Arbeit, aber das alles ist nur im Team gelungen“, sagt Findeisen am Sonntag am „Alse“.

Ein paar Meter entfernt stehen bei diesen Aussagen die GmbH-Aufsichtsräte Christian Beetz und Mark-Fabian Schumacher am Grill, auch die beiden anderen Präsidiumsmitglieder Tobias Schmidt und Birgit Loewer-Hirsch zeigen Präsenz. Genau wie die Profis Marcel Seegert, Minos Gouras, Baxter Bahn, Kennedy Okpala, Julian Riedel und Pascal Sohm. Präsident Bernd Beetz lässt sich hingegen entschuldigen.

Seit dieser Saison organisiert der SV Waldhof seine Jugendarbeit wieder selbst. Vizepräsident Seyfferle zeigt sich mit dem Erreichten zufrieden. „Es läuft im Moment. Auch wenn nicht alles Gold ist, was glänzt, sind wir auf einem sehr guten Weg. Dass wir so wieder aufstehen, hätte uns im vergangenen Jahr niemand zugetraut“, sagt der 59-Jährige. Sportlich scheinen die als U21 in der Verbandsliga spielende zweite Mannschaft, die U19 und die U17 nach den bisherigen Eindrücken stark genug aufgestellt, um zumindest den Abstieg in ihren jeweiligen Klassen zu vermeiden.

Kennedy Okpala als Vorbild für die Waldhöfer Jugendspieler
Im Umfeld wird unterdessen fleißig daran gewerkelt, dass die Rahmenbedingungen stimmen. Die Sanitäranlagen im Jugendzentrum, die laut Seyfferle „in einem katastrophalen Zustand“ gewesen seien, wurden mit Unterstützung zweier Sponsoren für rund 40 000 Euro saniert, das Gebäude außen neu gestrichen. Der Förderkreis Waldhofjugend hat 4000 Euro, unter anderem aus seinen Aktionen rund um das 40-jährige Bundesliga-Jubiläum, direkt an den e.V. weitergeleitet.

In einem neuen Behandlungsraum bieten Mitarbeiter des Partners Atos Physiotherapie den Nachwuchsspielern jeden Abend eine professionelle Betreuung an, in der Neos Praxis von SVW-Arzt Konstantinos Cafaltzis können sich die Talente regelmäßig untersuchen lassen.

Dass in dem erst 18-jährigen Kennedy Okpala in dieser Saison ein Eigengewächs den Sprung ins Drittliga-Profiteam geschafft hat, wirkt bei den Waldhöfer Jugendspielern wie ein zusätzlicher Motivationsschub. „Das ist natürlich eine Hausnummer, die wir sehr gut für uns nutzen können. Die Nachfrage von Spielern, die zu uns kommen wollen, ist groß“, berichtet Vizepräsident Seyfferle. Mit Nachbarvereinen aus der 1. und 2. Liga wie Darmstadt 98, Mainz 05 und dem Karlsruher SC agiere man nun fast wieder auf Augenhöhe. „Für Spieler, die bei diesen Vereinen in der Bundesliga nicht ganz Fuß fassen können, sind wir wieder interessant geworden“, sagt Seyfferle.

Trainer Rüdiger Rehm zeigt viel Interesse
Der Vizepräsident ist außerdem froh darüber, dass in Ex-Waldhof-Profi Rüdiger Rehm nun ein Mann die Profimannschaft trainiert, der um die Bedeutung der Jugendarbeit im Verein weiß. „Der Austausch und die Absprachen mit der sportlichen Leitung funktionieren wirklich gut“, sagt Seyfferle. Rehm oder seine Assistenten Theodores Dedes und Mike Krannich schauten sich regelmäßig Spiele der U21 und U19 an.

Und wie sehen die nächsten Schritte aus, um die „BuweFabrik“ weiter nach vorne zu bringen? Präsident Bernd Beetz hat das Ziel formuliert, ein vom DFB abgenommenes professionelles Nachwuchsleistungszentrum beim Waldhof aufzubauen. Ein Plan, den der Verband unter Verweis auf die damals noch existierende Verbindung mit „Anpfiff ins Leben“ (und damit indirekt zu Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp) vorläufig durchkreuzt hat.

Beetz-Vize Seyfferle hütet sich vor allzu forschen Ansagen. „Wir müssen das stabilisieren, was wir jetzt aufgebaut haben. Das haben wir ja mehr oder weniger aus dem Boden gestampft“, sagt er. Sätze, aus denen eine gewisse Demut spricht. Am Alsenweg, wo das Herz des SV Waldhof schlägt, scheint eine gute und hoffentlich nachhaltige Entwicklung angestoßen worden zu sein.

Quelle: Mannheimer Morgen
Bild
Benutzeravatar
Pressesprecherin
Rasende Reporterin
 
Beiträge: 8298
Registriert: 04.01.2012, 01:30
Wohnort: Presseraum

  • Anzeige


Zurück zu Pressemitteilungen - Nur Artikel




Fatal error: Access to undeclared static property: phpbb_mobile::$always_show_link in /www/htdocs/w010ba6b/waldhof-forum.de/html/includes/mobile.php on line 534