Presse 04.09.2023

[Pressesprecherin]

Quele: Die Rheinpfalz, Ludwigshafener Rundschau

Neuer, alter Torjäger

Fussball: Pascal Sohm blüht beim SV Waldhof im Angriffszentrum auf

Von Michael Wilkening

Münster. Pascal Sohm spielt jetzt dort, wo er seine Stärke gut ausspielen kann. Das hilft dem SV Waldhof – und dem Stürmer.
„Mal gucken, wie diese Rückfahrt wird“, sagte Pascal Sohm, grinste, so gut er es konnte, und humpelte in Richtung der Kabine. Dem Stürmer des SV Waldhof schmerzte der Rücken, weil er in der zweiten Halbzeit böse auf den Steiß gefallen war und ausgewechselt werden musste. Die Laune war trotzdem gut, schließlich überstrahlte der 3:1-Sieg der Mannheimer beim SC Preußen Münster mitsamt einem Sohm-Treffer den maladen Rücken.
Der Hinweis auf die Rückfahrt hatte mit dem Trauma zu tun, das den Waldhöfern in dieser Saison nicht mehr drohen kann. In der Hinserie der vergangenen Spielzeit reihten die Mannheimer auf fremden Plätzen Niederlage an Niederlage, waren lange die schlechteste Auswärtsmannschaft der Dritten Liga. Nun schoben die Blau-Schwarzen dieses Szenario beiseite, streiften die Sieglosigkeit im dritten Auswärtsmatch der Saison ab. „Das tut uns gut, dieses Thema haben wir jetzt nicht mehr“, sagte Sohm und dachte an viele freudlose Busfahrten im zurückliegenden Jahr. Die aus Münster am Samstag war angenehmer, weil „nichts besser ist als Siege“, wie es Waldhof-Trainer Rüdiger Rehm erklärte.

Für einen Stürmer ist zudem nichts besser als eigene Treffer. Das gilt für Pascal Sohm ebenso wie für jeden anderen Angreifer. „Ich definiere mich nicht nur über Tore, aber natürlich ist es gut zu treffen“, sagte Sohm. Das zwischenzeitliche 2:0 in Münster war im fünften Drittligaspiel das zweite persönliche Erfolgserlebnis für den Mann, der unter Rehm wieder hauptsächlich fürs Toreschießen zuständig sein soll.

Unter Rehm-Vorgänger Christian Neidhart spielte Sohm in der Rückrunde der vergangenen Saison hängend und hatte die Aufgabe, die flinken Offensivkräfte Dominik Martinovic (jetzt in Elversberg) und Marten Winkler (Hertha BSC) in Szene zu setzen. „Ich kann beide Rollen übernehmen, das war kein Problem“, sagte Sohm. Während seine Offensivkollegen Tor um Tor schossen, blieb Sohm oft nur die Rolle des Gratulanten. Das ist jetzt anders, als Stoßstürmer ist Sohm wieder deutlich weiter vorne postiert.

Für das Spiel der Mannheimer ist das ein Vorteil, denn Sohm ist im Kader der Waldhöfer der Akteur mit der besten Abschlussqualität – und deshalb ist es gut, wenn Sohm oft in eine Abschlusssituation kommt. Beim 2:0 in Münster bewies er seine Cleverness. Denn zunächst brachte er seinen Gegenspieler mit einem leichten Rempler aus dem Gleichgewicht, ehe er den Ball mit dem Kopf ins Netz beförderte.

Schlau und torgefährlich agierte Sohm und half mit diesen Eigenschaften mit, dass sich die Waldhöfer mit zwei Siegen hintereinander in die Länderspielpause verabschiedeten.