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Presse, 30.08.2023

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Presse, 30.08.2023

Beitragvon Pressesprecherin » 04.10.2023, 04:17

https://www.rheinpfalz.de/sport_artikel,-der-sv-waldhof-und-sein-schuldenberg-_arid,5548292.html


Ein Schuldenberg und die Stadion-Forderung
Hintergrund: Fußball-Drittligist SV Waldhof soll in die Zweite Liga aufsteigen, und hat sich dafür finanziell von einem Mann abhängig gemacht. Der knüpft eine erfolgreiche Zukunft an eine Entscheidung, die die Kommune treffen muss.
VON MICHAEL WILKENING
MANNHEIM. „Ich habe nicht ans Geldverdienen gedacht“, sagte Bernd Beetz vor ziemlich genau sieben Jahren, als er seine Motivation erklären sollte, als Investor beim SV Waldhof Mannheim einzusteigen. „Ich will Erlebnisse kreieren“, führte der Unternehmer damals aus: „Ich will, dass der Waldhof sportlichen Erfolg hat. Das ist meine Hauptrendite.“ Der Mann hatte hellseherische Kräfte, denn vom Geldverdienen ist der Präsident des Vereins, der gleichzeitig Hauptgeldgeber der Spielbetriebs-GmbH des Fußball-Drittligisten ist, weit entfernt. Im Gegenteil: Profifußball in Mannheim ist für Beetz seit seinem Einstieg ein Zuschussgeschäft, viele Millionen Euro musste er in den Klub pumpen und ein Ende ist nicht in Sicht. Die Profisparte der Blau-Schwarzen ist ohne die Zuwendungen der Familie Beetz nicht überlebensfähig, und deshalb in hohem Maße von ihr abhängig. Viele Millionen Euro SchuldenWie hoch der Schuldenberg der „SV Waldhof Mannheim 07 Spielbetriebs GmbH“ derzeit genau ist, ist unklar. Genaue Zahlen gibt Geschäftsführer Markus Kompp nicht bekannt. Eine Gewinn-und-Verlust-Rechnung wird seit Gründung der GmbH nicht veröffentlicht. Valide Zahlen ergeben sich daher nur aus den im Bundesanzeiger jährlich verpflichtend veröffentlichten Finanzberichten, aus denen zuletzt die Zahlen für das Geschäftsjahr 2021/22 veröffentlicht wurden. Die Zahlen sind aus Sicht von Wirtschaftsexperten verheerend, denn die Spielbetriebs-GmbH des SVW ist bilanziell überschuldet. Das bedeutet, dass die Schulden des Klubs höher sind als sein Vermögen. Zum Stichtag 30. Juni 2022 drückt sie ein nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag von rund 3,34 Millionen Euro. In der Zeit seither ist der Betrag weiter angewachsen und dürfte aktuell über der Vier-Millionen-Euro-Grenze liegen. Ist der SV Waldhof praktisch bankrott? Die Verpflichtung zum Gang zum Amtsgericht, um den Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens zu stellen, bleibt den Verantwortlichen erspart, weil die GmbH eine „positiven Fortführungsprognose“, festgestellt durch einen Wirtschaftsprüfer, hat. Das bedeutet, dass in naher Zukunft ausreichend Einnahmemöglichkeiten absehbar sind. Das ist bei Fußballklubs beinahe immer der Fall, weil Sponsoringgelder und Zuschauereinnahmen zu erwarten sind. Eine Insolvenz aufgrund bilanzieller Überschuldung ist im Umfeld eines Profiklubs selten, wahrscheinlicher ist eine wegen akuter Zahlungsunfähigkeit. Eben die verhindert seit Jahren einzig Bernd Beetz. „Eine Abhängigkeit, egal von wem, ist natürlich nicht gut“, sagt der Mäzen. Er stützt die GmbH mit dem gezeichneten und längst aufgebrauchten Eigenkapital von rund 2,5 Millionen Euro, Krediten in Millionenhöhe sowie Bankbürgschaften, ebenfalls in siebenstelliger Höhe. Hinzu kommen Darlehensverzichte aus Besserungsabreden in Höhe von etwa 3,5 Millionen Euro. Das Engagement ist enorm, bedeutet aber gleichzeitig, dass die Spielbetriebs-GmbH der Waldhöfer innerhalb sehr kurzer Zeit zahlungsunfähig sein würde, wenn sich die Familie Beetz zurückziehen sollte. Dieses Szenario scheint derzeit nicht realistisch, schwebt aber wie ein Damoklesschwert über dem Klub. „Ich bin immer noch mit vollem Herzen bei der Sache und liebe diesen Verein“, sagt Bernd Beetz, verbindet die Liebeserklärung aber mit Forderungen: „Dennoch gibt es natürlich Szenarien, bei welchen ich mein finanzielles Engagement überdenken müsste. Für mich ist es wichtig, dass sich der Waldhof weiter entwickeln kann.“ Es klingt durch, dass der Vereinspräsident und Mäzen der Profi-GmbH mehr Unterstützung erwartet. Ähnlich argumentiert Christian Beetz. Der Sohn des Vereinspräsidenten ist der Vorsitzende des Aufsichtsrates der Spielbetriebsgesellschaft und damit formal der oberste Hüter über solide Finanzen. Er weiß um die dauerhafte Unterfinanzierung der GmbH. „Ich bin an dem Punkt angekommen, an welchem ich mich als Hauptgesellschafter natürlich frage, ob die Unterstützung, welche wir Jahr für Jahr einbringen, um den Profifußball in Mannheim zu ermöglichen, sinnvoll ist“, erklärt Christian Beetz. Ein neues Stadion soll herDie Lösung der prekären finanziellen Situation ist aus Sicht der Familie Beetz so klar wie naheliegend: Mit dem Bau eines neuen Fußballstadions inklusive Logen und großem VIP-Bereich soll sich die Einnahmeseite substanziell verbessern. Eine Renovierung des in die Jahre gekommenen Carl-Benz-Stadions lehnen Bernd und Christian Beetz sowie SVW-Geschäftsführer Kompp ab. Nur ein Neubau, so die Argumentation, könne die Wirtschaftlichkeit von Profifußball in der Quadratestadt sicherstellen. „Wir sind nun einfach an dem Punkt angekommen, an welchem wir nicht mehr durch einzelne Maßnahmen die Einnahmen signifikant erhöhen können, um den Unterschied zu den infrastrukturell wesentlich besser gestellten Wettbewerbern in der Dritten Liga zu verkürzen“, sagt Bernd Beetz, um eine Grußadresse an die kommunale Politik anzuhängen: „Es klingt langweilig und doch so einfach, es muss hier jetzt einfach eine übergeordnete Entscheidung getroffen werden, ob Profifußball in Mannheim gewünscht ist.“ Eine Möglichkeit, auch ohne neues Stadion, gäbe es aus Sicht der Familie Beetz. Auch ohne verbesserte Rahmenbedingungen, etwa einem neuen Fußballstadion könnte in der Dritten Liga kostendeckend gearbeitet werden. Wie das aussehen könnte, umschreibt Christian Beetz so: „Aktuell ist das für uns in der Dritten Liga nur möglich, indem wir das Budget für die Mannschaft um zwei Millionen kürzen“, sagt der Chef des Aufsichtsrates. Das würde freilich bedeuten, dass die Mannheimer sportlich nicht mehr konkurrenzfähig wären. Dann wäre neben den vielen Millionen Euro verloren, was Mäzen Beetz vor sieben Jahren als Hauptrendite vorschwebte: sportlicher Erfolg.
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