Presse, 17.07.2023

[Pressesprecherin]

Waldhof-Schreck Abifade plötzlich auf der anderen Seite

Der 23-jährige Ex-Meppener will künftig nicht gegen, sondern für den SV Waldhof Akzente setzen. Dafür schuftet er wie seine Kollegen im Trainingslager von Tauberbischofsheim.
VON THORSTEN HOF
Samuel Abifade soll mit seiner Schnelligkeit für Schwung auf der linken Außenbahn des SVW sorgen.

Tauberbischofsheim. Die in der vergangenen Spielzeit auswärts so leidgeprüften Fans des SV Waldhof werden seinen Namen sicher in schlechter Erinnerung haben. Vor fast einem Jahr trug Samuel Abifade noch das Trikot des SV Meppen und startete beim 6:2-Heimsieg der Emsländer gegen den SV Waldhof so richtig durch: Gleich drei Treffer erzielte der heute 23-Jährige bei der Rückkehr des damaligen Waldhof-Trainers Christian Neidhart zu seinem alten Club und entwickelte sich an diesem Sonntag im August zum personifizierten Albtraum der Kurpfälzer. Ein Tag, der dem Kicker mit den nigerianischen Wurzeln natürlich in Erinnerung blieb.

„Das war wohl tatsächlich mein bisher bester Moment, das passiert schließlich nicht jeden Tag“, erinnert sich Abifade. „An diesem Tag hat alles zusammengepasst, denn das waren auch meine ersten drei Profi-Tore überhaupt“, blickt der Neuzugang des SV Waldhof zurück. Treffen will Abifade nun aber nicht mehr gegen, sondern für die Mannheimer. „Hoffentlich kann ich das hier bestätigen - es muss ja nicht immer gleich ein Dreierpack sein“, grinst der gebürtige Wolfenbüttler, der wie die übrigen 22 SVW-Feldspieler am Montag im Tauberbischofsheimer Trainingslager des Drittligisten die erste Einheit mit dem Ball absolvierte.

„Möchte konstanter werden“

Dort werden nun bis Mittwoch nicht nur weitere Grundlagen für die Anfang August startende Saison gelegt, sondern neue Spieler wie Abifade sollen hier weiter integriert werden und haben ihrerseits die Möglichkeit, sich zu verbessern und zu empfehlen. Für Flügelflitzer Abifade ist nach eigener Aussage vor allem die eigene Konstanz ein Thema. „Leistungen wie gegen den Waldhof über eine gesamte Saison abzurufen - das ist mir in Meppen leider nicht so häufig gelungen, wie ich mir das vorgestellt habe. Das möchte ich auf jeden Fall verbessern“, sagt der 23-Jährige, der nach seiner Gala gegen den Waldhof im weiteren Saisonverlauf weder als Torschütze noch als Vorlagengeber nochmals in Erscheinung treten konnte.

Auch seine Drittliga-Erfahrung ist bislang auf die 23 Einsätze beim SV Meppen beschränkt, mit dem Abifade in der vergangenen Saison in die Regionalliga Nord absteigen musste. Dennoch sehen die Mannheimer offensichtlich noch Potenzial im 1,86 Meter großen und körperlich präsenten Außenbahnakteur, wie Sportgeschäftsführer Tim Schork anlässlich der Vorstellung Abifades betonte. „Samuel ist ein Spieler mit sehr guter Geschwindigkeit, gepaart mit gutem offensiven Eins-gegen-eins und mit ausgeprägten physischen Attributen. Auch er ist noch nicht am Ende seiner Entwicklung und wir sehen bei ihm noch Entwicklungsspielraum“, charakterisierte Schork das Nordlicht, das über die U 17 von Eintracht Braunschweig den Weg in den Leistungsbereich einschlug.

„Dort haben wir in der U-17-Bundesliga ein halbes Jahr gegen den Abstieg gekämpft und sind am Ende dringeblieben. Da habe ich gemerkt: Das ist Leistungsfußball, da geht es ums Ergebnis und da habe ich schnell gemerkt, dass ich richtig Bock habe, weiter ein Teil davon zu sein“, sagt Abifade, der nach Regionalliga-Stationen beim VfL Wolfsburg II, dem VfB Lübeck und dann in Meppen nun in der Kurpfalz gelandet ist.

Eine Wohnung in der Mannheimer Innenstadt hat der 23-Jährige bereits gefunden. Auch wenn die Orientierung in den Quadraten naturgemäß noch etwas schwerfällt, hat nun die Aufgabe Vorrang, sich mit den neuen Kollegen auf dem grünen Rechteck zurechtzufinden.

Etwas Freizeit am Nachmittag

Dieses Vorhaben gestaltete sich beim ersten „echten“ Trainingstag auf dem Gelände des FC Grünsfeld zunächst etwas schwierig, weil unmittelbar vor dem Beginn der Einheit noch schnell die Spielfeldmarkierungen nachgezogen wurden und das Trainer-Team um Rüdiger Rehm beim Aufbau der Tore selbst zupacken musste. Doch danach lief alles wie am Schnürchen - auch für Abifade. Rund 80 Minuten dauerte die Einheit samt Aufwärmen und den verschiedenen Spielformen im Elf gegen Elf am Ende. Von den Nachwuchsspielern sind immer noch Mikail Sentürk und Kennedy Okpala dabei, der französische Verteidiger Madéno Jonas Albenas (21) ist wie berichtet ebenfalls nach Tauberbischofsheim gereist.

Am Montagnachmittag hatten die Waldhof-Kicker etwas Freizeit im Vier-Sterne-Hotel „Das Bischof“, vor allem die Tischtennis-Platte ist offenbar ein beliebter Treffpunkt, wo Bentley Baxter Bahn der Mann ist, den es zu schlagen gilt. Die Atmosphäre des ehemaligen katholischen Knaben-Internats ist inzwischen den Annehmlichkeiten eines modernen Hotel-Betriebs gewichen, wie auch Samuel Abifade bestätigt.

„Schöne Zimmer, alles top“, sagt der „Neue“ beim Waldhof, der sich schon auf die Heimspielatmosphäre in Mannheim freut. „Beim Rückspiel mit Meppen habe ich gemerkt, dass da viel Feuer im Stadion ist. Ich bin sehr gespannt, wie das ist, auf der anderen Seite zu sein“, sagt Abifade, der sicher auch davon träumt, „für die andere Seite zu treffen“. Ein Dreierpack muss es ja wirklich nicht immer sein, um dem Gegner in schlechter Erinnerung zu bleiben.

https://www.mannheimer-morgen.de/sport/lokalsport_artikel,-lokalsport-mannheim-waldhof-schreck-abifade-ploetzlich-auf-der-anderen-seite-_arid,2106214.html

[Pressesprecherin]

SV Waldhof

Singen musste am Sonntag noch keiner
Bis Mittwoch üben die Buwe im Trainingslager in Tauberbischofsheim.

Mannheim/Tauberbischofsheim. (dh) Der SV Waldhof ist im Kurz-Trainingslager. Bis Mittwoch wollen die Buwe weiter zusammenwachsen und sich für die Dritte Liga in Form bringen. Nachdem der Sonntag mit Fahrrad-Tour, Schwimmbad-Besuch und Beachvolleyball voll und ganz unter der Rubrik Teambuilding verbucht werden konnte, ging es am Montag erstmals auf den Trainingsplatz. Vormittags wurden 90 Minuten geschwitzt und geübt.

Trainingsplätze stehen mehrere zur Verfügung. Einer quasi direkt neben dem Hotel in Tauberbischofsheim, ein weiterer rund zehn Minuten mit dem Mannschaftsbus entfernt.

Der Waldhof-Tross umfasst rund 35 Leute. Vom Busfahrer bis hin zu Jonas Albenas, der aufgrund seiner ansprechenden Leistung gegen die Würzburger Kickers weiter vorspielen darf und soll. Als Dolmetscher für den 21-Jährigen fungiert Laurent Jans, der Albenas auch schon bei seiner Einwechslung in Würzburg gemeinsam mit Trainer Rüdiger Rehm anleitete. Yann Mabella, der gut Englisch spricht, springt auch ab und an mit ein.

Voll im Training dabei ist auch wieder Pascal Sohm. Der Stürmer war in der letzten Woche angeschlagen, trainierte deshalb vor dem Würzburg-Duell auch nur individuell. Eine reine Vorsichtsmaßnahme, hieß es von Vereinsseite.

Die Stimmung innerhalb der Mannschaft ist gut, man sei auf einem guten Weg zu einer verschworenen Einheit zu werden. Wobei solche Einschätzungen immer mit Vorsicht zu genießen sind. Noch wurde keine Partie verloren, auch hat kein Spieler bisher eine Enttäuschung verdauen müssen, weil er beispielsweise in einem Pflichtspiel nicht in der Startelf gestanden hat.

Und wie sehen die Abende aus? Party in Blau und Schwarz? Zum Einstandssingen antanzen musste von den Neuen am Sonntag noch keiner. Genutzt wurde der Sonntagabend vor allem auch für Behandlungen bei den Physios.

https://www.rnz.de/sport/sportregional_artikel,-SV-Waldhof-Singen-musste-am-Sonntag-noch-keiner-_arid,1153271.html