Presse 15.07.2023

[Pressesprecherin]

Von Daniel Hund

Würzburg. Zweites Testspiel am Wochenende, zweiter Sieg: Drittligist SV Waldhof setzte sich am Samstag mit 3:1 (1:1) beim Regionalligisten Würzburger Kickers durch.

Brechend voll war er, der Parkplatz vor der Würzburger Akon Arena. Bereits zwei Stunden vor Spielbeginn ging nichts mehr. Mit Fußball hatte das Stoßstangenkuscheln aber nichts zu tun. Das gegenüber liegende Dallenbergbad zog bei 34 Grad die Massen an. Dort war’s auszuhalten. Deutlich angenehmer als auf dem benachbarten Rasen, wo anlässlich der Saisoneröffnung der Würzburger Kickers der SV Waldhof zu einem Testspiel aufkreuzte.

Ein Buwe-Schützenfest war diesmal nicht zu erwarten. Regionalliga statt Kreisliga. Würzburger Kickers statt SC Käfertal, bei dem die Blau-Schwarzen am Freitagabend locker und leicht mit 18:0 gewannen.

Würzburg, das ist ein ambitionierter Viertligist, der im Jahr 2021 noch in der Zweiten Liga spielte, ehe er im Sommer 2022 dann in die Regionalliga Bayern durchgereicht wurde.
rneut nicht zum Einsatz kam Pascal Sohm, der geschont wurde. Loslegen durften die, die in Käfertal eingewechselt wurden. Das Ziel dahinter: Am Wochenende sollten alle auf eine Einsatzzeit von rund 90 Minuten kommen.

Nicht auf dem Rasen stand somit zunächst Angelo Gattermayer. Der hatte aber den größten Fanclub mit dabei: Auf der Tribüne saßen ein Quartett mit vier Gattermayer-Trikots. Darunter sein Papa, der auch bei der Vertragsunterschrift dabei war.

Zum Spiel: Vor den Toren passierte anfangs nicht viel. Auch vom Klassen-Unterschied war nicht viel zu sehen. Zugutehalten muss man dem SVW, dass die Kickers schon deutlich weiter sind: Für Würzburg war es der letzte Test, ehe am kommenden Freitag gegen Memmingen der Liga-Alltag beginnt.

In Führung ging dennoch der Waldhof: In der 34. Minute schnappte sich Jalen Hawkins kurz hinter der Mittellinie den Ball und zündete den Turbo: Mit Glück und Geschick blieb er an der Kugel, die er dann aus spitzem Winkel zum 1:0 über die Linie drückte. Acht Minuten später der Ausgleich: Benjika Caciel überwand Jan-Christoph Bartels mit einem strammen Schuss ins lange Eck.

Mit dem 1:1 ging es in die Pause. Wer nun wütende Waldhöfer erwartet hatte, die mit aller Macht aufs 2:1 spielen würden, der sah sich getäuscht. Würzburg war näher dran an der Führung, hatte zwei, drei Großchancen.

Doch der Waldhof schlug zu: Kurz nachdem Trainer Rüdiger Rehm quasi die komplette Mannschaft ausgetauscht hatte, legte Gattermayer den Ball im Sechzehner quer und Samuel Abifade staubte zum 1:2 ab (64.). Ein starker Angriff, pfeilschnell ging es da mal nach vorne. Da gab’s auch ein anerkennendes Nicken und einen Extra-Applaus von Rehm.

In der 77. Minute dann fast das 1:3. Berkan Taz zwirbelte einen Freistoß aus rund 30 Metern sehenswert über die Mauer, aber Kickers-Keeper Vincent Friedsam fischte ihn noch aus dem Winkel. Den Schlusspunkt setzte Talent Kennedy Okpala, der einen Konter auf Zuspiel von Taz gekonnt vollendete. Mit Vollgas knallte der 18-Jährige den Ball unter die Latte (90.).

Der SVW-Tross reiste nicht nach Mannheim zurück. Bis Sonntag geht es im benachbarten Tauberbischofsheim in ein Kurz-Trainingslager.

Rehm sagte danach: "Mit der ersten Hälfte war ich nicht ganz so zufrieden. Aber dann haben wir durchgewechselt und ich würde sagen, dass da einige auf sich aufmerksam gemacht haben, die man vielleicht nicht so auf dem Schirm hatte. Das Spiel war nicht einfach, weil der Gegner schon weiter ist als wir in der Vorbereitung."

Und wie geht es mit Testspieler Jonas Albenas weiter, reist der mit ins Trainingslager? "Nein, er reist jetzt erstmal ab, aber eine genaue Entscheidung ist noch nicht gefallen. Wir werden uns da Gedanken machen in den nächsten Tagen", erklärt Rehm. Personellen Bedarf sieht er vor allem noch in der Offensive und in der Innenverteidigung. Rehm: "In der Viererkette sind wir noch nicht doppelt besetzt."

Waldhof bis zur 61. Minute: Bartels - Riedel, Sechelmann, Seegert (46. Albenas), Carls - Bahn, Wagner, Lockl - Hawkins, Mabella, Gouras.

Waldhof ab der 61. Minute: Hawryluk - Jans (82. Schranz), Albenas, Karbstein, Bolay - Malachowski, Taz Rieckmann - Abifade, Okpala, Gattermayer.

Tore: 0:1 Hawkins (34.), 1:1 Caciel (42.), 1:2 Abifade (64.), 1:3 Okpala (90.).

quelle rnz