Die Suche nach einem Sportdirektor hat Vorrang
Der ehemalige Kieler Ralf Heskamp rückt beim SV Waldhof in den Fokus - Michael Fink bleibt vorerst Trainer
Mannheim. (miwi) Auf einmal war alles wieder gut. Der emotional aufgeladene 3:2-Pokalsieg in Walldorf nach zwischenzeitlichem 0:2-Rückstand wirkte beim SV Waldhof als Stimmungsaufheller. Interimstrainer Michael Fink hatte einen perfekten Einstand - und soll vorläufig auf der Bank bleiben. Gesucht wird stattdessen ein Sportdirektor.
Die Analyse des Pokalkampfes in Walldorf fiel aus, wie so etwas nach einem Trainerwechsel normal ist. Die Moral und der Wille der Mannschaft wurden in den Vordergrund gestellt, die Schwächen der ersten Halbzeit nur am Rande behandelt. Eine Woche zuvor, als Gerd Dais das Team noch betreute, wäre es vermutlich andersherum gewesen. Jetzt zählen die positiven Dinge und Fink soll dafür sorgen, dass der Weg der Blau-Schwarzen wieder von schönen Schlagzeilen begleitet wird.
Die beste Chance dazu besteht morgen, 14 Uhr, denn ein Sieg gegen den Rivalen Kickers Offenbach hat bei den Fans weiterhin eine übergroße Bedeutung. Ein Triumph gegen die Hessen würde den Blick auf die Regionalliga-Tabelle trüben, in der die Waldhöfer selbst bei einem Sieg über den Spitzenreiter mit großem Abstand hinter den Topteams darben würden. "Offenbach ist der Favorit", sagt Fink: "Wir werden sehr gute Lösungen finden müssen, um die Kickers schlagen zu können."
Zumindest bis zum Winter soll Fink die Lösung auf der Trainerbank der Mannheimer bleiben, möglicherweise auch darüber hinaus. Darauf hat sich der Aufsichtsrat der Spielbetriebs-GmbH des SV Waldhof verständigt. Die Suche nach einem neuen Cheftrainer ist zumindest solange aufgeschoben, bis ein Sportdirektor gefunden und installiert wurde. Dem neuen Entscheider obliegt anschließend, über die Arbeit von Fink zu urteilen. Der Ex-Profi plant für das kommende Frühjahr, den A-Schein-Lehrgang zu absolvieren und könnte anschließend ganz offiziell eine Regionalliga-Mannschaft trainieren. Vorerst betreut Fink die Waldhöfer mit einer Ausnahmegenehmigung - und kann mit guten Resultaten Werbung in eigener Sache betreiben. Fink: "Es liegt nun an mir, die Mannschaft so einzustellen, dass wir Spiele gewinnen."
Mit der Freistellung von Dais hat die Suche nach einem Sportdirektor wieder an Fahrt aufgenommen. Eigentlich sollte die Position als Bindeglied zwischen dem Trainer und der Geschäftsführung bereits im Sommer besetzt werden, nachdem ein Kompetenzstreit zwischen Dais und SVW-Geschäftsführer Markus Kompp für viel Unruhe gesorgt hatte. Mit Saisonbeginn hatte das Thema dann aber an Dringlichkeit verloren, ehe der Negativlauf die Aufmerksamkeit vollends auf sich zog.
Aktuell sind offenbar noch drei Kandidaten im Rennen. Einer davon soll Sascha Koch sein, der ehemalige Trainer der Regionalligisten FSV Oggersheim und Wormatia Worms. Aus Kieler Kreisen verlautbart, dass Ralf Heskamp ein weiterer ist. Heskamp (52) war bis Oktober 2015 Sportlicher Leiter beim damaligen Drittligisten Holstein Kiel. Außerdem wird mit einer weiteren Personen gesprochen.
Entschieden ist hingegen, dass Hanno Balitsch in den Planungen aktuell keine Rolle spielt. Der 36-Jährige ist für die Position des Sportdirektors nicht vorgesehen.
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Quelle: Rhein-Neckar-Zeitung