Vogtebomber hat geschrieben:Nationalteams abschaffen... Nationen abschaffen...
Und alle zusammen im Kreis singend den Namen tanzen.
All die Liebe und Verständnis zum Anti-Patriotismus, geht aber nur genau so lange bis der eigene Wohlstand und Sicherheit auf wackeligen Beinen steht.
Es hat schon seinen Grund, weswegen Deutschland, mit dessen Kultur, Mentalität und allem was dazu gehört (Pünktlichkeit, Genauigkeit, Ordnung, Bürokratie etc. pp.) , in relativ kurzer Zeit von einem völlig zerbombten und gehassten Land
zu einer der führenden Wirtschaftsnation mit (im Verhältnis) unglaublichen Wohlstand, Sicherheit und Ordnung geworden ist. Das ganze trotz Jahrzehnte langer Besatzung, ohne nennenswerte Bodenschätze und ca. 100 Milliarden an Reparationszahlungen.
Niemand kann etwas dafür hier geboren worden zu sein, aber (fast) jeder hat dazu beigetragen, aus Deutschland dieses Deutschland zu machen. Manche mehr, manche weniger aber ich finde
dass man da durchaus -ohne ein schlechtes Gewissen- eine Portion Stolz und Dankbarkeit aufbringen darf, auch und insbesondere denen Gegenüber die unter deutlich schwierigen Bedingungen unseren Wohlstand
erarbeitet haben, denn ein Blick in die Welt zeigt leider, dass dies nichts selbstverständliches ist.
Kultur endet nicht an Grenzen von Nationen, werden jedoch dadurch stark beeinflusst und geprägt, wenn man diese gänzlich aufhebt darf man nicht davon ausgehen, dass sich alle Kulturen und Mentalitäten auf einen gemeinsamen Nenner -Deutsch- einigen, sondern auf einem völlig anderen und dieser wird mit absolut großer Wahrscheinlichkeit relativ weit unter dem liegen, was für viele hier selbstverständlich ist. Deutsch sein ist natürlich alles andere als perfekt und "wir" würden und könnten ebenfalls sehr viel von anderen Kulturen lernen und mitnehmen.
Was hat das mit der Nationalmannschaft zu tun? Ich finde das singen der Hymne ist inzwischen zu einem Symbol geworden, ein Symbol dafür was "früher" normal war. Früher (und man muss es leider erwähnen, damit ist explizit NICHT die Zeit des 3. ten Reichs gemeint!) war es üblich und normal ein "Deutscher" zu sein, es war normal ein Patriot zu sein und es war normal dass das Spielen für das gesamte Land die größte
Ehrung eines jeden Sportlers war. Da hat es kein Singen zur Nationalhymne auf dem Feld oder auf dem Treppchen (was übrigens mitlerweile auch sehr gängig ist) bedurft.
Verkümmert die Nationalmannschaft zu einem üblichen Verein des DFB, bei dem die Spieler nur noch spielen um den maximalen Profit zu erzielen, dann ist dies in etwa das gleiche wie bei jedem anderen Verein, spielen kommen und gehen, küssen zwischendurch die Raute um 3 Monate später das gleiche beim nächsten Geldgeber zu machen, dann hat dies jedoch nichts mehr mit dem ursprünglichen Gedanken der Nationalmannschaft zu tun UND dann muss man sich auch nicht wundern, wenn wie am vergangenen Dienstag ein Fußballstadion zu einem Tennis-Court in punkto Stimmung mutiert. Man merkt es den jeweiligen Spielern leider sehr an, dass ihnen jegliches Ehr- und Stolzgefühl verloren geht und dies finde ich schade, da der Vereinssport und der Sport im Namen einer Nation emotional zwei verschiedene Dinge sein sollten.
Ich kann es ehrlich gesagt einem Özil (dient jetzt nur als Beispiel) auch kaum übel nehmen, dass er sich nicht Deutsch fühlt und dies obwohl er in 3! Generation in Deutschland ist, denn wir Deutsche bekommen es quasi schon von Kindesbeinen an eingetrichtert; Deutsch sein ist scheiße. Diese Dämonisierung macht natürlich auch bei Migranten nicht halt und so entwickelte sich eben eine weitere Ebene aus "Deutschen mit Migrationshintergrund", Hauptsache nicht Deutsch, denn dies ist scheiße
"Aber der Wohlstand der mir diese scheiß Kultur gegeben hat, nehme ich trotzdem mit"